Darum geht's
Seit der Einführung der Schulpflicht in Österreich vor knapp eineinhalb Jahrhunderten hat sich in Österreichs Schulsystem weniger getan, als man sich erhoffen würde. Zu viele Klassenzimmer sehen im Grunde noch so aus wie vor zwei Jahrhunderten. Individualdifferenzierte Bildung, altersgemischte und fächerübergreifende Lehr- und Lernformate, notenfreie Feedback-Modelle, Teamteaching - innovative Konzepte zur Gestaltung einer zeitgemäßen Schule findet man in Vorarlberg viele. Es sind die Rahmenbedingungen und nicht die Lehrenden, die vielfach die Schulentwicklung in Vorarlberg ausbremsen.
FACTBOX
- 74% der angehenden AHS-Schüler/innen (bundesweit) haben Eltern mit Matura oder höherem Abschluss.
(Quelle: Nationaler Bildungsbericht, 2021)
- Die soziale Ungleichheit bei der Schulwahl der Sekundarstufe I sind nur zu einem Drittel durch Leistungsunterschiede erklärbar.
(Quelle: Nationaler Bildungsbericht, 2021)
- Jugendliche mit nicht deutscher Umgangssprache landen in Vorarlberg rund zweieinhalbmal so häufig in Sonderschulen als jene mit deutscher Umgangssprache. (Quelle: Landesstelle für Statistik; Kennzahlen zur sozialen Lage in Vorarlberg 2021/2022)
- Jedes sechste Vorarlberger Schulkind hat im Schuljahr 2021/2022 bezahlte Nachhilfe gebraucht. Die Eltern von 7.200 Kindern konnten sich das gar nicht leisten.
- 4,4 Millionen Euro kostete die bezahlte Nachhilfe die Vorarlberger Eltern jährlich.
- Zwei von drei Kindern brauchen ihre Eltern, um zu lernen.
- 87% der Eltern fordern mehr Lernförderung.
(Quelle: Nachhilfe-Monitoring (IFES) im Auftrag der AK, 2022)
Quellen:
1 Nationaler Bildungsbericht Österreich 2021, 323
2 ebd
3 Kennzahlen zur sozialen Lage in Vorarlberg 2020/2021, 18
4 Kurier: Immer weniger Studierende aus bildungsfernen Familien, 2020)
5 Nachhilfemonitoring (IFES) im Auftrag der AK, 2022
6 Kennzahlen zur sozialen Lage